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Die "Autos des Monats"
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Auto des Monats - Februar 2016
Rolls-Royce Corniche IV, 1992, #PCX40012
Cabriolet von Mulliner Park Ward

Bei Modellen von Rolls-Royce aus der Vorkriegszeit, deren Motoren
Aluminium-Zylinderköpfe aufweisen, ist ein häufig auftretendes Problem, dass
die Zylinderköpfe erneuert werden müssen. Falls die in Folge
elektrolytischer Korrosion über Jahrzehnte dermaßen angegriffen sind, dass
ein Austausch die gebotene Lösung ist (der früher gelegentlich geäußerte
Rat, eine Reparatur vornehmen zu lassen, hat sich als unsinnig erwiesen)
geht das nahezu stets einher mit einer kompletten Motorrevision. Zunehmend
tritt dieser Schwachpunkt auch bei Autos aus der frühen Nachkriegszeit in
Erscheinung. Aber solche Fahrzeuge haben in der Regel bis dahin über sehr,
sehr lange Zeit beschwerdefrei ihren Dienst verrichtet.
Eine deutlich geringere Zeitspanne ist hingegen anzusetzen bei etlichen
Typen aus der Produktion der 90er Jahre. Denn deren Antriebs-Aggregate
können innerhalb viel kürzerer Zeit durch elektrolytische Korrosion massiv
Schaden nehmen. Es wirken diverse Faktoren auf verhängnisvolle Weise, die
hier nur in Kurzform dargestellt werden soll. Einem in den 90ern üblichen
Technik-Standard folgend stellte Rolls-Royce auf den Einbau von Kühlern aus
einer Aluminiumlegierung um. Das Kühlsystem wurde befüllt mit einer Mischung
50:50 Wasser und Frostschutzmittel und bei späteren Wartungsarbeiten wurde
die Kühlflüssigkeit aufgefüllt oder auch gewechselt mit aus dem Hahn
gezapften Wasser, dem entsprechend Frostschutzmittel beigesetzt war.
Indessen ist Wasser "aus der Leitung" stets zu einem gewissen Prozentsatz
basisch oder alkalisch – und wirkt deshalb wie ein Medium für die Leitung
von elektrischer Spannung. Die ist im Kühlsystem von Motoren zwansläufig
gegeben, weil Aluminium im Periodensystem der Elemente deutlich anders
positioniert ist als Eisen z.B. des Motorblocks.

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Das Aluminium wird "angefressen" und Korrosionsrückstände setzen sich im
Kühlkreislauf ab. Sie blockieren vorzugsweise die Lamellen des Alu-Kühlers
mit der Folge, dass keine ausreichende Wärmeabfuhr mehr erfolgt. Der Motor
überhitzt und wenn als unerfreuliches Resultat "nur die
Zylinderkopf-Dichtung durchbläst" ist der Eigner noch glimpflich abgekommen;
es kann auch ein kapitaler Motorschaden eine immens teuren Reparatur
verursachen.
Das gilt keineswegs nur für den Typ Corniche IV, der zu sportlichem Fahren
einlädt, sondern kann auch behäbiger bewegte Limousinen lahm legen. Es ist
deshalb dringend zu raten, strikt nur destilliertes Wasser in Verbindung mit
dem geeigneten Frostschutzmittel im richtigen Mischungsverhältnis zu
verwenden. – Und das muß spätestens alle zwei Jahre gewechselt werden, weil
die im Frotschutzmittel enthaltenen Inhibitoren über noch längere Zeit nicht
mehr wirken.

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