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Auto des Monats - Oktober 2021
Mit einer Presseverlautbarung vom 29. September 2021 erfolgte durch Torsten Müller-Ötvös, CEO von Rolls-Royce Motor Cars, die Ankündigung des ersten serienmäßig produzierten Automobils mit Elektroantrieb dieser Marke. Auslieferungen sollten im IV. Quartal 2023 beginnen, als Modellbezeichnung sei Rolls-Royce Spectre festgelegt. Das sei ein entscheidender Schritt auf dem Weg, bis zum Jahr 2030 die Produktion von Automobilen mit Antrieb durch Verbrennungsmotoren einzustellen und komplett auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge umzustellen. Details hinsichtlich technischer Auslegung beschränkten sich auf den Verweis, als tragendes Element sei die ‚Space Frame Technology’ vorgesehen, wie sie beim 2017 vorgestellten Rolls-Royce Phantom VIII verwendet sei. Die böte alle Voraussetzungen, als Power Plant auf den Einbau von Verbrennungsmotoren zu setzen wie auch für den Umschwung auf Elektromotoren. Keinerlei Angaben erfolgten bezüglich Leistungsdaten oder Ausstattungskriterien. Inwieweit Bilder eines Experimental Cars Rückschlüsse auf den Neuling erlaubten, blieb Spekulation. Das Experimental Car basierte eindeutig auf der Formgebung des Fließheck-Coupés Rolls-Royce Wraith. Es blieb die Frage, ob es sich in der Tat um ein ‚seriennahes Exemplar’ handelte? Den Testfahrzeugen war ein ambitioniertes Programm vorgegeben, bei dem mehr als 2˝ Millionen Kilometer unter allen möglichen Konditionen rund um den Globus abgespult werden sollten. Statt der früheren (häufig vergeblichen) Praxis, Erlkönige möglichst unerkannt zu testen, sollten diese Testfahrten unter den Augen der Öffentlichkeit stattfinden. Im äußeren Erscheinungsbild war das vorgestellte Experimental Car lediglich 'getarnt' mit auflackierten Zitaten.
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Der Hersteller berief sich darauf, eine vor mehr als 100 Jahren von Charles Stewart Rolls, einem der Firmengründer, gemachte Prophezeiung umgesetzt zu haben. Denn Rolls habe um 1900 ein vom amerikanischen Produzenten stammendes Elektroauto der Marke Columbia gelobt als: "…perfekt geräuschlos und sauber… ... ohne Geruchsbelästigungen oder Vibrationen… …fabelhaft im Gebrauch, sobald es ausreichend Ladestationen gibt." Bei gekürzter Wiedergabe des Zitats blieb unerwähnt, dass C.S. Rolls die Einschränkung gemacht hatte, Elektro-Automobile seien lediglich für den Stadtbetrieb, aber nicht für Langstreckeneinsätze über Land geeignet. Mit dieser Einschätzung lag er komplett auf einer Linie mit Frederick Henry Royce, noch bevor die beiden in 1904 die Marke Rolls-Royce gründeten. Denn F.H. Royce, der eine höchst erfolgreiche Karriere als Elektro-Ingenieur und Inhaber einer Fabrik für elektrische Motoren etc. aufwies, hatte sogar selbst den Elektro-Motor für ein Auto der Marke Pritchett & Gould entworfen. Ebenso wie C.S. Rolls entschied er sich wegen der ungelösten Probleme von Batterie-Kapazität und –Ladezeit für die Konzentration auf Automobile mit Verbrennungsmotor.
Die Gründungsväter der Marke können – je nach Lesart – als Pioniere hinsichtlich elektrisch angetriebener Fahrzeug angesehen werden, aber mit einiger Berechtigung auch als Experten, die auf die Achillesferse dieser Antriebsart verwiesen hatten. Mehr als ein Jahrhundert ist seitdem vergangen und Rolls-Royce Motor Cars setzt auf eine Zukunft "Rolls-Royce will go electric, starting this decade."
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